
VeröffentlichtinInspiration/31. Januar 2025
Meistens verbinden wir die Offenheit für Neues damit, dass es neue Menschen, neue Umgebungen oder neue Ereignisse in unserem Leben gibt.
Ich lade dich hier dazu ein, offen für Neues IN DIR zu sein. Wie wäre es, wenn du dich dir selbst neugierig und interessiert zuwendest?
Damit habe ich vor fast 30 Jahren begonnen und freue mich auf weitere 30 Jahre der Neuentdeckungen in mir. Am Anfang dachte ich, diese Selbsterforschung mache ich jetzt eine Weile und dann, in einigen Jahren spätestens, bin ich angekommen und habe ein leichtes Leben ohne Schmerz und Anstrengung vor mir. So weit, so gut. Es hat sich nach etlichen Jahren des Erforschens tatsächlich etwas verändert: Ich habe bemerkt, dass es so leider nicht funktioniert. Unter jeder Schicht um meinen inneren, heilen und unverletzten Kern fand ich nach dem Durchleben der darin gespeicherten Emotionen, Körpergefühle und Gedanken, eine weitere Schicht, die durchfühlt werden wollte. So weit, so frustrierend, diese Erkenntnis. Seit einiger Zeit ist es mir möglich, darin auch das Gute wahrzunehmen. Und ich lasse mich von meiner Körperweisheit führen – was mir unterschiedlich gut gelingt, wie du dir sicher aufgrund deiner eigenen Erfahrungen damit leicht vorstellen kannst.
Vielleicht magst du dich gerade jetzt, während du dies liest, einladen lassen, diese Offenheit für Neues IN DIR auszuprobieren. Wie wäre es, dich deinen Emotionen, Körperwahrnehmungen und Gedanken, die du in diesem Moment spürst, zuzuwenden? Auch, wenn da ein Widerstand kommt, ein Gedanke, der sagt: „Ich will gar nicht spüren“ oder „So will ich mich nie mehr fühlen!“ Was, wenn es möglich ist, auch diesen Widerstand wahrzunehmen, dieses „So will ich das nicht mehr“ für einen Moment da sein zu lassen. Und erst mal nichts zu tun. Nichts zu verändern. Meine Wahrnehmung und meinen Widerstand sein lassen. Als ob es in Ordnung ist, so wie es jetzt gerade ist. Wie wenn du, so wie du bist, genügst.
Magst du es gleich mal ausprobieren? Und dich an einen dir angenehmen Platz setzen oder stellen?
Vielleicht lässt du zuerst deine Augen im Raum um dich herum schweifen und nimmst wahr, wo du dich gerade befindest, was in deiner Umgebung zu sehen ist: Farben, Gegenstände, verschiedene Materialien. Dann kannst du, wenn du magst, deinen Atem im Körper wahrnehmen; auch hier, ohne etwas ändern zu wollen. Es genügt, wahrzunehmen, wie er gerade ist, dein Atem. Und dich dann noch tiefer dir selbst zuwenden, mit einer Offenheit für Neues in dir. Für etwas, was du bisher noch nicht wahrgenommen hast. Oder etwas, was du bisher ganz schnell „weggedrückt“ hast, weil es sich zu schmerzhaft, zu überwältigend angefühlt hat. Möglich, dass ein inneres Bild auftaucht, ein Gedanke, ein Körpergefühl, …
Du darfst freundlich mit dir sein, wenn du dich auf dich selbst und das Neue in dir einlässt. Und dich selbst mit deinen Wahrnehmungen, was auch immer auftaucht, „für wahr nehmen“. Du darfst dir Zeit lassen.
Ist das möglich? Lass dich bei dir bleiben, beobachte deinen Gedanken, lass dein inneres Bild wirken, spüre das Körpergefühl, nimm deine Emotion wahr, … Und sei damit, was immer es ist. Für einen Moment oder länger.
Wenn du bemerkst, dass sich das zu stark anfühlt, es dich vielleicht überfordert, dann erlaube dir, die Erde unter dir zu spüren. Möglicherweise gibt es eine oder mehrere Stellen im Körper, die gerade den Kontakt zur Erde fühlen können. Den Kontakt mit dem Boden unter dir, mit der Sitzfläche oder der Lehne. Vielleicht magst du dir ein Kissen dazu holen, das du halten kannst oder eine Decke um dich legen. Oder du öffnest einfach die Augen, bewegst deinen Körper und wendest dich erst mal anderen Dingen zu: Redest mit einem nahen Menschen, gießt dir eine Tasse Tee auf oder machst einen Gang in die Natur.
Mit dieser Offenheit für Neues in mir bleibt mein Leben interessant und lebendig. Manchmal ist dieses Erforschen meiner Innenwelt echt herausfordernd oder auch schmerzhaft. Machmal bringt es gebundene Energie zurück und macht mich dadurch leichter und offener. Was es immer ist: lohnend. Weil es mein Leben, mein Sein reicher macht. Das ist für mich genau das, was sich das Leben von uns wünscht. Dass wir immer mehr wir selbst werden, so, wie wir gemeint sind. Dass wir damit das Leben und unsere Welt bereichern. Mit unserem Sein.
Zu meinem großen Glück darf ich Menschen bei dieser Entfaltung ins Sein begleiten, so dass ich diese Offenheit für Neues immer wieder neu einladen und möglich machen kann. Und unsere Leben dadurch tiefer und weiter werden können.
Wie ist es? Bist du neugierig auf dich selbst?
Lass dich überraschen und beginne, wann immer du bereit bist, offen für Neues zu sein.
Ich freue mich auf deinen Mut, dich an deinen heilen, unverletzten Kern zu erinnern. Und auf deine Bereitschaft, die Schichten um diesen Kern, die durch dein Erleben in der Kindheit, durch gesellschaftliches/kulturelles Trauma oder auch deine AhnInnenlinie entstanden sind, schmelzen zu lassen.
(Veröffentlichung Ginkgo 01/02 2025)
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